Die Herbonauten

„Gelbe Blüten gegen Blaue Flecken“ – Teil I

Die Arnika: Als Salbe hilft sie uns, aber wie können wir ihr helfen? Europaweit sind die natürlichen Vorkommen dieser beliebten Heilpflanze selten geworden. Stöbern Sie in alten und neueren Herbarbelegen und tragen Sie dazu bei, die historische Verbreitung der Art Arnica montana und den Wandel unserer Landschaft, in der immer weniger Platz für wilde Pflanzen bleibt, zu enträtseln.

Mit Ihrer Teilnahme an der Mission „Gelbe Blüten gegen Blaue Flecken“ unterstützen Sie aktuelle Forschung gleich in zweifacher Hinsicht: Die von Ihnen erhobenen Daten gehen zum einen in laufende Forschungsprojekte zum Schutz von Arnica montana am Institut für Biologie der FU Berlin und am BGBM ein. Zum anderen ist die Arnika unser Beispiel in einer Pilotstudie zum Nutzen von Herbardigitalisierung: Welche versteckten Datenschätze zur Geschichte unserer Flora schlummern in den europäischen Herbarien, und wie kann man sie am besten heben? Deshalb wird diese Mission auch erstmalig aus zwei Teilen bestehen: Zunächst geht es wie gewohnt um den Inhalt der Herbaretiketten, dann rücken die gesammelten Pflanzen selbst in den Fokus.

Im ersten Teil bitten wir Sie wieder um Ihre Hilfe beim räumlichen und zeitlichen Verorten der Herbarbelege. Wer hat wann wo gesammelt – und welche zusätzlichen Informationen, beispielsweise über Fundort und Anzahl der dort gesichteten Pflanzen, wurden auf dem Etikett vermerkt? Durch den Vergleich dieser Daten mit historischen Verbreitungskarten und aktuellen Informationen zur Ökologie der Art lässt sich feststellen, wie „gründlich“ herbarisiert und kartiert wurde, sowie ob und wie sich die Vorkommen der Art verändert haben.

Der zweite Teil befindet sich noch in Planung. Hier werden wir Sie bitten, die gesammelten Pflanzen selbst genauer „unter die Lupe“ zu nehmen: Wie viele sind es, welche Pflanzenteile wurden gepresst, sind Blüten, Früchte oder gar DNA-Proben gesammelt worden? Mit den Antworten auf diese Fragen versuchen die Forscher beispielsweise, Blüh- und Fruchtzeitpunkt der historischen Arnika-Vorkommen zu rekonstruieren und ihre Reaktion auf den Klimawandel einzuschätzen. Gern können Sie im Lauf des ersten Teils der Mission schon einen Blick auf die Pflanzen werfen – und natürlich geben wir Ihnen zum Start des geplanten zweiten Teils genauere Informationen zu den neuen Fragen.

Aber erstmal gilt wie immer: Tauchen Sie ein in die nahen und fernen Welten der Arnika, ihrer Sammler/innen und (historischen) Fundorte. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei unserer ersten Mission zu Arnica montana!