In dieser Mission befassen wir uns wieder mit den Etiketten der Herbarbelege. Inhaltlich werden wir uns auf eine Reise zu den Birkengewächsen (Betulaceae) begeben, also den Birken, Haseln und weiteren Verwandten mit hauptsächlichen Vorkommen in der Nordhemisphäre, sowie in den tropischen Gebirgsregionen Südamerikas und Asiens.
Liebe Herbonauten, es steht für Sie eine neue spannende Mission bereit, in welcher wir den Birken, Haseln und ihren Verwandten begegnen werden. Viel Spaß!
Birken, Haseln und Verwandte
In der nächsten Mission, bei welcher wieder Etiketten aus den Herbarbelegen erfasst sollen, werden wir uns mit Birken und ihren Verwandten beschäftigen. Die Birkengewächse (Betulaceae) sind hauptsächlich nordhemisphärisch sowie in den tropischen Gebirgsregionen Südamerikas und Asiens verbreitet.
Die Vertreter der Birkengewächse sind sommergrüne, verholzte, einhäusige getrenntgeschlechtige Bäume und Sträucher, die wahrscheinlich ausschließlich windbestäubt sind. Deshalb blühen sie vor oder mit dem Laubaustrieb ganz früh im Frühjahr. Das macht sie für viele Pollenallergiker leider sehr unangenehm, da die Pollen der Betulaceae ein starkes Allergen darstellen.
Ein bekanntes Beispiel aus der Familie ist die Hänge-Birke (Betula pendula L.) mit ihrer charakteristischen weißen Borke. Die Hänge-Birke ist eine wichtige Lichtbaum- und Pionierbaumart und eine wahre eurasische Pflanze, die mit Ausnahme Südeuropas und des nördlichen Skandinaviens ganz Europa und im Osten bis nach Kamtschatka verbreitet ist. Weitere heimische Vertreter der Familie sind Erlen (Gattung Alnus Mill.), Hainbuchen (Carpinus L.), Haselnüsse (Corylus L.) und Hopfenbuchen (Ostrya Scopoli), die aber auch in Asien und Amerika verbreitet sind. Scheinhopfenbuchen (Ostryopsis Decne.) sind dagegen nur in Asien zu finden.
Schauen wir in die Familie, findet man bis auf wenige Exemplare vom Dendrologen K. Koch, keine weiteren Belege, die vor dem Brand des Herbariums 1943 vorhanden waren.
Alles alte Material ist über den Zugang durch andere Herbarien zu uns gekommen.
Als Beispiele sollen hier der Naturhistorische Verein für die Rheinlande und Westfalen, die Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin und die Herbarien von R. Beyer und V. Engelhardt nur Exemplarisch genannt sein. Von rezenten Sammlern stammen die meisten Belege von R. & E. Willing.